No. 616,714. Patented Dez. 27, 1898.
F .  A .  L U N D Q U I S T   &   J.   &  C.  J.  E R I C K S O N
AUTOMATIC   TELEPHONE   EXCHANGE
(Application filed Mar. 28, 1893.)
(No Model.) 7 Sheets - Sheet 1.

                                              Figur 1.

  Witnesses:     Inventors:    
M. Rheems Frank A. Lundquist    
Hany Whiler John Erickson    
Charles J. Erickson    
by Bonditoams, Pickards Jackson    
their Attys    

 

(No Model.) 7 Sheets - Sheet 2.

 

(No Model.) 7 Sheets - Sheet 3.

 

(No Model.) 7 Sheets - Sheet 4.

(No Model.) 7 Sheets - Sheet 5.

(No Model.) 7 Sheets - Sheet 6.

(No Model.) 7 Sheets - Sheet 7.

In einer flachen rechtwinkligen Bank sind die Kontakte 15 in 10 Reihen zu je 10 Stück angeordnet. Der Kontaktarm 16 trägt den Gleitkontakt 17. Der Kontaktarm selbst wird durch den Wagen 18 in seiner Richtung gesteuert. Der Wagen wiederum bewegt sich in Längsrichtung nach links über die Achse 19. Der Arm 16 bewegt sich gleitend im Wagen 18 quer über das Kontaktfeld hinweg. Die Wirkungsweise aus den Figuren 2 und 3 zu erkennen. Figur 2 zeigt eine Ansicht von links, Figur 3 eine von rechts. Ein in den Figuren 2 und 3 nicht zu sehender Magnet dient der Bewegung der Achse 19, zu-ständig für die Auswahl des 10er Schrittes. Über den Magnet 38 wird der Kontakt 16 in der Querrichtung bewegt. Er ist zuständig für die Einerschritte.

Die Auslösung erfolgt über den Magneten 43. Er hebt die Sperrung der beiden Zahnstangen auf und bedingt durch das Gewicht 22 wird der Gleitkontakt 17 in die Ruhelage zurückgezogen. Ebenso kehrt infolge der Auslösung auch die Achse 19 in die Ruhelage zurück. Über die Kontakte 55 und 56 in Figur 1 wird der Stromkreis des Auslösemagneten geöffnet bzw. geschlossen. Wird der Gleitkontakt 17 quer über das Kontaktfeld hinaus bewegt werden die Kontakte 55 und 56 geschlossen und die Aus-lösung erfolgt. Beide Kontakte öffnen erst wieder, wenn sich der Gleitkontakt in Ruhestellung befindet.
Figur 11 zeigt die Schaltung eines Schaltwerkes und einer dazugehörenden Teilneh-merstation. Zwei Drähte führen zum Teilnehmer, die Schaltleitung 167 und die Sprechleitung 168. Draht 167 führt vom polarisierten Relais 74 über den Ankerhaken 150 des Magneten 145, der mit einem Gewicht versehenen Fallklappe 153 zu dem Batterie-Umschalter BU. Schalter 132 verfügt über einen Arm 162, an dessen Ende sich ein Isolierstück befindet, das mit der Fallklappe 153 in Verbindung tritt, sobald der Schalter 132 in seine untere Stellung umgelegt wird. Hier verharrt er.

Die Funktionsweise:
Erfolgt er Anruf eines anderen Teilnehmers muss Schalter 132 auf den oberen Kontakt 130 eingestellt sein. Der Anrufende legt seinen Batterie-Umschalter BU so oft nach rechts um gemäß der Anzahl der in der Anrufnummer vorhandenen 10er. Also zum Beispiel anhand der Nummer 84 - 8 mal. Auf diese Weise erreicht das Schaltrelais 74 die nötige Anzahl positiver Impulse, schlägt nach rechts aus und schaltet dadurch den Zehnermagneten entsprechend oft ein. Der Zehnermagnet bewegt den Gleitkontakt 17 in Längsrichtung nach rechts zu der gewünschten Zehnerkontaktreihe. Daraufhin bewegt der Anrufende den Batterie-Umschalter BU um die Anzahl der Einer der gewünschten Teilnehmernummer nach links. Negative Impulse erreichen so das Schaltrelais 74, welches nach links ausschlägt und damit den Gleitkontakt 17 um die Anzahl der Einerschritte vorrückt. Jetzt erfolgt die Aussendung eines Läutestromes durch den Anrufenden über den Magneten 145, ohne dass dieser erregt wird. Zum Trennen (auslösen) der Verbindung wird das Isolierstück 162 gegen die Klappe 153 gedrückt. Dadurch erfolgt auch eine Umstellung des Kontaktes 132 von Kontakt 130 nach Kontakt 129. Der Batterie-Umschalter wird nun einige Male nach links umgelegt und negative Stromimpulse erreichen über die Leitung 167 das Schaltrelais 74. Als Folge davon wird der Gleitkontakt 17 über die Einerkontaktreihe hinausbewegt, wodurch Kontakt 55 gegen 56 gedrückt und somit die Auslösung bewirkt. Der Aus-lösemagnet zieht aber nicht nur die Sperrklinke aus der Zahnstange heraus, sondern legt auch die Ankerfeder 179 von Kontakt 175 zurück auf den Kontakt 177. Dabei wird die Leitung 168 geerdet und der Magnet 145 der anrufendenTeilnehmerstation wird betätigt, der Anker 150 wird angezogen und die Fallscheibe 153 fällt als sichtbares Zeichen der erfolgten Auslösung herunter. Während der rufende Teilnehmer die nega-tiven Impulse zur Auslösung in die Leitung167 sendet wird ein Nebenschluss durch den Magneten 145, Leitung 168, Gleitkontakt 17 über alle Kontakte gebildet, die durch die Auslösung vom Gleitkontakt 17 überstrichen werden.
Das Bankkontaktfeld ist wie folgt aufgebaut. Die erste Reihe verläuft von 0 bis 9, die zweite Reihe von 10 bis 19 und so weiter bis zur 10. Reihe von 90 bis 99. In der Ruhestellung liegt der Gleitkontakt auf dem Kontakt 0. Die Schaltung bezüglich der drei Bankkontaktfelder 1, 5 und 9 ist in Figur 14 dargestellt. Der vom Arm 16 getragene Gleitkontakt 17 ist konstant mit dem zugehörigen Teilnehmer verbunden. Alle Teilnehmerleitungen sind grundsätzlich im Vielfach geschaltet mit Ausnahme der Teilnehmereigenenen, da diese ja mit dem Gleitkontakt ihres zugehörigen Gleitkon-taktes 17 steht und somit an den Nullkontakt geführt ist. Führt ein Teilnehmer ein Gespräch, so ist sein Gleitkontakt 17 nicht mehr in der Nullstellung und ein eventuell anrufender Teilnehmer wird seinen Anschluss offen vorfinden.
Als besondere Merkmale dieses ersten Systems von Lundquist und den Erickson Brüdern sind zu nennen:

1.   Die Kontakte sind analog derer von Freudenberg auf einer flachen rechtwinkligen Fläche angeordnet.
2.   Es können nur 100 Teilnehmer angeschlossen werden, wie bei Strowger, während Freudenberg bereits weiterentwickelte Anlagen für bis zu 10.000 Teilnehmer aufbaute.
3.   Es können zur gleichen Zeit alle Teilnehmer ein Gespräch führen.
4.   Der Gleitkontakt wird durch ein Gewicht 100 auf das Kontaktfeld gedrückt.
5.   Lokalbatterien bei den Teilnehmern.
6.   Die Arbeitsmagnete der Schaltwerke liegen an Lokalbatterien und werden über Relais gesteuert.
7.   Auf dem Teilnehmerapparat befindet sich ein Wählhebel, über den in der einen Richtung positive und in der anderen Richtung negative Ströme in das Schaltwerk geschickt werden.
8.   Auf dem Teilnehmerapparat befindet sich ein Wählhebel, über den in der einen Richtung positive und in der anderen Richtung negative Ströme in das Schaltwerk geschickt werden.
9.   Die vollständige Auslösung wird dem rufenden Teilnehmer durch das Fallen der Fallklappe signalisiert. Dies war eine enorme Verbesserung gegenüber dem System von Strowger.
10.   Geheimsprechen war weitestgehend möglich.

Schnell erkannten sie, dass die Begrenzung auf 100 Teilnehmer in der Zukunft nicht ausreichen würde und sie machten sich an die Entwicklung eines Systems mit größerer Kapazität und vollständigem Geheimsprechen. Die Kapazitätserhöhung wurde durch eine parallele Anordnung von Kontaktfeldern erreicht, die ebenso parallel von den jeweiligen zugehörigen Kontaktarmen 17 überstrichen werden können. Allerdings sind die Anschlüsse der Kontaktarme an einen mehrpoligen Umschalter (Hilfsschalter)angeschlossen, über den das jeweilige 100 ausgewählt werden kann.