Alexander Graham Bell

Auch in Amerika verfolgten vor allem die Herren Elisha Gray aus Chicago und Alexander Graham Bell aus Boston den “Deutschen Gedanken”. Man nimmt an, dass Alexander Graham Bell bereits im Jahre 1872, als er noch Taubstummenlehrer in Boston war, mit seinen Untersuchungen begann. Er wollte eine Apparatur bauen, mit dessen Hilfe es möglich gewesen wäre, seinen Schülern Lufterscheinungen sichtbar und Lautbildungen begreiflich zu machen. Es folgten Überlegungen zur gleichzeitigen Übermittlung zweier Telegramme auf einer Leitung, die jedoch erfolglos verliefen. 

Alexander Graham Bell, 1847 - 1922

Erst als er seine Aufmerksamkeit dem elektrischen Fernsprechen zuwandte, wur- de seine Arbeit von Erfolg gekrönt. Wie schon Jahre zuvor verwendete Bell zu- nächst ein galvanisches Element zum Be- trieb seiner aus zwei Teilen, Sender und Empfänger, bestehenden Erfindung. Bell erkannte sehr rasch, ebenfalls wie Clement, dass die Batterie wegfallen und durch einen Magnet als Stromquelle ersetzt werden kann.
Elisha Gray konstruierte 1874 mehrere Apparate zur Erzeugung von Tönen in ver- schiedener Höhe und seinen ersten “Batte- riefernsprecher”. Auch er verwendete zu- nächst Linienbatterien, später jedoch Elek- tromagnete mit U-förmigem Stahlmagneten. Gray`s Apparat ähnelte jedoch sehr dem des Reis-Telefons.
Beide Männer, Gray und Bell, meldeten nacheinander am 14. Februar 1876 Schutz- rechte für Ihre Erfindungen an, wobei Gray vor Bell auf dem Patentamt von Washing- ton erschien. Daher wurde Bell zunächst gemäß amerikanischem Recht eine Wartefrist von 90 Tagen auferlegt. Wegen eines Rechtsirrtums wurde Bell trotzdem einige Tage später das Schutzrecht in vollem Umfang seiner weitgehenden Ansprüche, also das Patent erteilt.